Verein

Ängste und Unsicherheit in der Schwangerschaft?
Statt Mutterglück nur Tränen und Schuldgefühle?

Weitaus mehr Frauen als gemeinhin angenommen stürzen rund um die Geburt eines Kindes in eine seelische Krise. Allein in Deutschland sind jährlich etwa 100.000 Mütter davon betroffen. Sie geraten durch die Erkrankung oft in starke Selbstzweifel und Schuldgefühle, da sie plötzlich ihren Alltag nicht mehr bewältigen oder keine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen können. Häufig ziehen die Frauen sich zurück, versuchen ihren Zustand zu verbergen und trotz tiefster Verzweiflung die Fassade der glücklichen und perfekten Mutter zu bewahren. Viele Betroffene haben wochenlange Irrwege von Arzt zu Arzt hinter sich, bis die Erkrankung richtig diagnostiziert wird.
„Schatten & Licht e.V.“ wurde 1996 als bundesweiter gemeinnütziger Verein von betroffenen Frauen als Selbsthilfe-Organisation gegründet. Er befasst sich mit folgenden peripartalen (lat.: peri = rund um, partus = Niederkunft) Problemfeldern: die peripartale Depression, Angst- oder Zwangsstörung und die peripartale Psychose. In der Umgangssprache wird häufiger der Begriff „perinatal“ oder „postnatal“ verwendet (natus = nach der Geburt; geboren). Da aber die Mutter betroffen ist und nicht das Kind, ist die Bezeichnung „peripartal“ zutreffender. Seit 1999 ist der Verein „Schatten & Licht e. V.“ international eingebunden in das weltweite Netzwerk „Postpartum Support International“ (PSI). PSI wurde 1987 in Santa Barbara / Kalifornien mit dem Ziel gegründet, die Selbsthilfegruppen in den unterschiedlichen Ländern miteinander zu vernetzen. In diesem Verbund sind mittlerweile vertreten: U.S.A., Kanada, Australien, Neuseeland, Asien, Südafrika, Europa. Außerdem ist der Verein auch Mitglied bei diversen medizinischen Fachgesellschaften und bei der 2002 gegründeten Sektion für die deutschsprachigen Länder der Marcé-Gesellschaft, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedenster Berufsgruppen bei der Versorgung peripartal psychisch erkrankter Frauen fördert.
Verein

Der Verein hat sich folgende Ziele gesetzt:

  • eine Kontaktliste für betroffene Frauen zu führen
  • ein bundesweites Beratungs- und Selbsthilfegruppen-Netz aufzubauen
  • Fachleute-Listen (PsychiaterInnen, GynäkologInnen, Diplom-PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, Hebammen, GeburtshelferInnen, Stillberaterinnen, HeilpraktikerInnen, Sozial-PädagogInnen) zu erstellen
  • Informationen zu speziellen Mutter-Kind-Einrichtungen zusammenzustellen
  • Fachliteratur zu erfassent
  • wissenschaftliche Forschung zu unterstützen
  • die Einrichtung spezieller Mutter-Kind-Stationen anzuregen
  • Öffentlichkeitsarbeit mittels Vorträgen, Fortbildungen und Medien zu betreiben,
    – den belastenden Mythos der allzeit glücklichen und perfekten Mutter zu entlarven,
    – das Tabu der postpartalen Problematik zu brechen